« Es ist nicht ungewöhnlich, dass der Therapeut angesichts der verächtlichen Haltung eines Patienten seine eigene Überlegenheit schützen lässt, indem er sich hinter Theorien versteckt. Aber das wahre Selbst des Patienten wird ihn in dieser Scheibe nicht besuchen. Er wird sich vor ihm verstecken, wie er sich einst vor den entsetzten Blicken seiner Mutter versteckt hat. »
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Alice Miller
Die Zukunft des Dramas des begabten Kindes |
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Die Zukunft des Dramas des begabten Kindes
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« Eine Mutter kann ihr Kind nicht respektieren, solange sie nicht spürt, wie sehr eine einfache, ironische Bemerkung, die dazu bestimmt ist, ihren eigenen Mangel an Selbstsicherheit zu verschleiern, für sie demütigend sein kann. Aber sie kann nicht spüren, wie gedemütigt, verachtet und herabgewürdigt sich ihr Kind vor sich selbst fühlt, wenn sie selbst diese Gefühle nie bewusst erlebt und versucht hat, sich mit Ironie dagegen zu verteidigen. »
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Alice Miller
Die Zukunft des Dramas des begabten Kindes |
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« In einem Artikel über San-Pauli, das heiße Hamburger Viertel, das im Magazin Stern vom 8. Juni 1878 erschienen ist, habe ich folgenden Satz erwähnt: "Du spürst den männlichen Traum, so verführerisch wie absurd, von Frauen wie ein Kleinkind verwöhnt zu werden, während du über sie wie ein Pascha herrscht." Dieser "männliche Traum" ist nicht nur nicht absurd, sondern hat seinen Ursprung in der authentischsten und legitimesten Notwendigkeit des Säuglings. Unsere Welt wäre sicherlich anders, wenn die meisten Säuglinge das Glück hätten, ihre m!ära wie ein Pascha zu entsorgen und von ihr verwöhnen zu können, ohne sich vorzeitig um ihre Bedürfnisse kümmern zu müssen. »
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Alice Miller
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